Was ist barrierefrei?
Bezogen auf das WWW bedeutet „Barrierefreiheit“, dass jeder vollen Zugang zu den Informationen und Angeboten im Internet haben soll. Der aus dem Baubereich übernommene Begriff zielt in erster Linie auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ab. Er schließt aber auch jene mit altersbedingten oder sozialen Einschränkungen mit ein. Des Weiteren bezieht er sich auf die technische Barrierefreiheit.
Um welche Barrieren es geht
Menschen mit Behinderung sind darauf angewiesen, dass die Internetangebote z.B. mit verschiedenen Zusatzgeräten, wie Brailleschrift konsumiert werden können. Bei vielen Einschränkungen spielt die allgemeine und farbliche Gestaltung der Homepage eine große Rolle.
Ebenso wichtig ist es, sozial benachteiligte Menschen nicht auszuschließen. Die Inhalte sollen also unabhängig von der Bildung und der Ausbildung zu verstehen und der Zugang auch mit kostengünstgem Equipement möglich sein. Bei der Vermeidung von technischen Einschränkungen geht es darum, dass der Zugriff auf Informationen aus dem Internet nicht von der verwendeten Computer-Hard- und Software oder dem Endgerätetyp (z. B. Handy) abhängen soll. Auch die Download-Geschwindigkeit sollte keine Rolle spielen.
Ungenutztes Potenzial
Achtet ein Unternehmen nicht darauf, dass sein Internetauftritt barrierefrei ist, schließt es viele Nutzergruppen und damit mögliche Kunden aus. Gerade Menschen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich häufig im Internet. Zunehmend wird das Internet auch von sozial schwachen oder älteren Personen genutzt.
Einfache Umsetzung
Es sind nur ein paar einfache Regeln zu beachten, die jeder Programmierer eigentlich kennen sollte. Die zunehmenden gestalterischen Möglichkeiten, Spielereien und Effekte verführen allerdings dazu, sie umfangreich einzusetzen. Weil man es kann, und weil man zeigen möchte, dass man es kann. Wenn Unternehmen ganz klar Barrierefreiheit fordern, wird die Homepage genauso gut und spannend. Den Kaufabschluss macht nicht die neueste Programmiertechnik, sondern das Marketing-Know-how. Dafür gibt es zahlreiche prominente Beispiele.
Übersicht spezieller Bedürfnisse
Für blinde Menschen ist ein gut strukturierter Text wichtig, da dieser von Hilfsmitteln, wie der Braillezeile, gelesen werden kann. Aber auch für Sehende ist er leichter zu erfassen. Gar nicht erfassbar für Blinde, ist ein als Bild dargestellter Text. Gleiches gilt für Java-Applets und Flash-Elemente, die gerne in der Navigation verwendet werden. Sehschwache Menschen müssen die Schriftgröße anpassen können. Eventuell benötigen sie starke Kontraste, eine bestimmte Farbgebung oder besonders klare Schriftbilder.
Bei Personen mit einer Farbschwäche wird es schwierig, wenn Informationen ausschließlich über Farben vermittelt werden. Unruhige oder bewegte Gestaltungselemente stellen nicht nur für Sehbehinderte, sondern auch für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung ein Problem dar, da sie vom Inhalt ablenken. Personen mit motorischen Störungen können nicht mit der Maus arbeiten, sondern verwenden die Tastatur zum Navigieren. Dabei ist es wichtig, dass Felder in logischer Reihenfolge aktiviert werden und dass ausgewählte Elemente gut erkennbar sind.
Für gehörlose Menschen ist die Lautsprache oft eine Fremdsprache, die besser verstanden wird, je einfacher und klarer der Text ist. Akustische Inhalte sind ihnen völlig unzugänglich. Wirklich barrierefrei wären für sie nur Inhalte in Gebärdensprache. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben meist Probleme damit komplizierte Texte mit langen Sätzen zu verstehen. Auch für Menschen mit niedrigem Bildungsniveau ist das eine Herausforderung. Unübersichtliche oder komplexe Navigation bereitet ihnen ebenfalls Schwierigkeiten. Werden beim Programmieren einer Homepage die internationalen, technischen Standards der Programmierung nicht eingehalten, können diese Webseiten nur von bestimmten Internetprogrammen dargestellt werden.
Der Barrierefinder will zur Barrierefreiheit im Internet beitragen
Er möchte mehr Bewusstsein zum Thema Barrierefreiheit (auch) im Internet schaffen. Er informiert über die Problembereiche und die einfachen Lösungen beziehungsweise über die Regeln, die zu beachten sind.